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Formel 1: Welches sind gute GP, welches schlechte?

Von Joe Saward
Volle Ränge beim Deutschland-GP: so sollte das sein

Volle Ränge beim Deutschland-GP: so sollte das sein

Ich bin weder von der Nachricht überrascht, dass die Formel 1 in Aserbaidschan antreten solle, noch davon, dass der Grosse Preis von Deutschland mittelfristig wieder mal am Wackeln sei.

Mich hat Bernie Ecclestones Deal mit Aserbaidschan für einen möglichen WM-Lauf 2016 nicht verblüfft. Das Land trieft vor Öl und platzt fast vor Gas, die Exporte beziehen sich zu 90 Prozent auf Energieproduktion, und dieses Geld soll nun teilweise dazu verwendet werden, Wachstum in anderen Sektoren zu beschleunigen, etwa im Tourismus. Das macht Sinn. Weniger Sinn macht es vielleicht, in ein Land zu reisen, das auf der Korruptionsskala von «Transparency International» auf Rang 127 von 177 Ländern liegt und damit ungefähr auf dem Niveau von Russland.

Üppig Geld bedeutet, dass sich das Land die Formel 1 locker leisten kann, selbst wenn wir hier von einer Bevölkerungszahl sprechen, die ungefähr jener von London entspricht. Zwei von den knapp neun Millionen Aserbeidschanern leben in oder um die Hauptstadt Baku, die ist sieben Mal grösser als die zweitgrösste Stadt. Baku hat sich um die Olympischen Spiele 2020 beworben und ist nicht berücksichtigt worden. Das GT-Rennen 2013 war organisatorisch nicht über jeden Zweifel erhaben, um es höflich auszudrücken.

Gewiss werden Bernie Ecclestone und die Rechtehalter am Sport von Geldgier getrieben, aber das Image der Formel 1 leidet schon genug unter den Prozessen gegen «Mr. Formula One». Was halten wohl multinationale Firmen, die vielleicht an Sponsoring in der Formel 1 denken, von Auftritten in Aserbeidschan?

Die Gerüchte um das Wackeln des Deutschland-GP kommen periodisch wieder. Das ist auch völlig logisch, denn es handelt sich um ein Land, dessen Regierung (auf nationaler, regionaler und Bezirksebene) kein Geld hat, um eigentlich die finanziellen Ansprüche von Formula One Management mit einem jährlichen WM-Lauf zu erfüllen. Der lokale Promoter muss dieses Geld auf andere Weise auftreiben, und das ist heutzutage eine fast unlösbare Aufgabe.

Deutschland besitzt, was Aserbeidschan nicht hat: Motorsport-Tradition. Wir haben vier deutsche Formel-1-Fahrer (mehr als aus jedem anderen Land), wir haben Mercedes, wir haben einen WM-Lauf, der seit 1950 nur zwei Mal nicht stattgefunden hat, wir haben einen deutschen Weltmeister. Der Deutschland-GP gehört zum Kern jener Rennen, die unantastbar sein sollten.

Ich kann verstehen, dass Bernie Ecclestone derzeit wenig Lust hat, zu den Deutschen nett zu sein. Im April steht er in München vor Gericht. Aber vielleicht bietet er in einigen Wochen, sagen wir: kurz vor Prozessbeginn, einen kostengünstigen Deal an ...

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